Zu einer der ältesten Traditionen des Burschenvereins gehört ohne Zweifel das jährliche Burschentheater. Die Theatergruppe des KBV gibt jährlich zwischen Weihnachten und Hl. Drei Könige ein Theaterstück zum Besten. Mit Unterstützung des gesamten aktiven Burschenvereins und der Mädchenjugend werden jährlich viele Besucher mit allem verwöhnt, was das Herz begehrt. Im Mittelpunkt der jährlich ca. 6 Aufführungen steht ein Mundart-Bauern-Theaterstück, meist in 3 Akten. Daneben gibt es aber auch zahlreiche kulinarische Schmankerln, welche alle in Eigenarbeit zubereitet werden. Und natürlich kommt auch so manch durstige Kehle bei uns voll auf ihre Kosten. Der Ursprung des Theaterspielens beim katholischen Burschenverein liegt im Jahr 1914. Mit Pause während des zweiten Weltkriegs hat sich die Tradition bis heute erhalten und lockt immer mehr Theaterfreunde nicht nur aus der näheren Umgebung nach Großaitingen. Am Anfang fand das Laientheater des Burschenvereins im Obergeschoss des Gasthofs "Grüner Kranz" statt, hier hatten jedoch nur sehr wenig Zuschauer Platz und die Bühne war noch auf der selben Ebene wie der Besucher. Viele Jahre später zog das Burschentheater dann um zum "Unteren Wirt", hier konnten die Gäste bewirtet werden und vor allem gab es dort eine richtige, relativ große Bühne für die Theateraufführungen. Hier wurde dann bis zur Saison 1991/1992 gespielt, dann musste der "Untere Wirt" schließen. Nun kam der Neubau der Doppelturnhalle mit großer multifunktionaler Bühne in Großaitingen gerade recht. Mit viel politischem Geschick war es dann in der Theatersaison 1992/1993 soweit: Der Burschenverein spielte das erste Mal in der neuen Doppelturnhalle. Von nun an waren der künstlerischen Gestaltung und auch der Bewirtung keine Grenzen mehr gesetzt. Pro Vorstellung finden nun bis zu 312 Personen bequem Platz in der Halle und können vom Burschenverein selbst bewirtet werden. Seit dieser Zeit toppte ein Besucherrekord den anderen, so dass es inzwischen schon mal vorkommen kann, dass die eine oder andere Zusatzvorstellung gegeben werden muss. Bis zum Jahr 1977 wurden immer mehrere Stücke am selben Abend gespielt, davon war eines das Hauptstück. Seit dem wurde dann immer nur noch ein Stück gespielt, welches man aber aufwendiger gestaltet konnte. Das Bühnenbild konnte dementsprechend verfeinert werden, da man nichts umbauen musste. In den letzten Jahren wurden aber Stücke gespielt, bei denen ein Bühnenumbau während des Stückes nötig war. Dies stellte die Bühnenbauer des Burschenvereins zwar vor gewaltige Herausforderungen, doch gemäß dem Motto "Geht nicht gibt's nicht" wurden immer wieder Bühnenbilder geschaffen, die in Perfektion und Funktionalität nur schwer zu übertreffen sind. Voraussetzung ist natürlich eine intensive Planung und Vorbereitung der Bühnenbilder: die Planungsphase beginnt meistens schon im September. Parallel laufen dann Ende Oktober die Proben der Spieler an. Geschminkt und bekleidet wird allerdings erstmals kurz vor der Generalprobe. Damit aber jeder sehen kann, dass nicht alles immer so läuft wie vorher bis ins Detail geplant, geben wir hier eine kleine Anekdote aus der Saison 2000/2001 zum besten: Unsere Theaterleiterin spielte in dieser Saison die weibliche Hauptrolle. Nach der dritten Vorstellung bekam sie einen Ausschlag, alle dachten, sie verträgt die allabendlichen After-Show-Parties nicht mehr. Es stellte sich heraus, dass sich unsere Andrea in ihrem zarten Alter die Windpocken geholt hatte. Mit Theaterspielen war nix mehr, die restlichen Aufführungen drohten auszufallen. Elisabeth Gruber, die in diesem Jahr Souffleuse war, erklärte sich bereit, die Rolle zu übernehmen und bereits zwei Tage später hatten wir erneut Premiere. Wir können uns gar nicht oft genug bei der Lisa bedanken, denn was sie damals geleistet hat, war einfach der Wahnsinn, so viele Hüte kann man gar net ziehen!! Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen bedanken, die mithelfen, das Burschentheater jedes Jahr wieder auf's neue zu einem Erlebnis werden zu lassen. An erster Stelle sei hier unsere Theaterleiterin Andrea Frey genannt, gefolgt von unserem Fünf-Sterne-Koch Armin Pfänder. Ohne Stefan Hutter und Berthold Wagner müssten wir auf einer leeren Bühne spielen, Christoph Jörg und Thomas Rohrer spielen an den Reglern für Licht und Ton und Elisabeth Hutter und Birgit Lauter sorgen dafür, dass man unsere Spieler auf das Publikum loslassen kann. Nicht vergessen wollen wir natürlich alle anderen Helfer, aber eine Aufzählung aller beteiligten Personen würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen. Wir hoffen natürlich, dass im nächsten Jahr wieder alle dabei sind, wenn es heißt "Christmastime = Theatertime = Partytime"